Sonntag, 18. März 2007

Die Beine des Reiters

Herausschriebe von Nuno Oliveira. Aus den Büchern: Notizen zum Unterricht, Ratschläge eines alten Reiters an junge Reiter.

- Das Pferd atmet, und wen der Schenkeldruck beständig ist, atmet es gegen ein Gewicht, welches seine Flanken zusammendrückt. Die Beine müssen weich und locker am Pferd herabhängen, und sie müssen schnell berühren und wieder locker werden und wenn nötig wieder berühren und wieder locker werden in Sekundenbruchteil.

- Dem Reiter wird mit angepressten Beinen sich nicht darüber im Klaren sein, dass er seinen Rücken verkrampft, wenn er mit den Beinen presst und dadurch seine Mittelpostur an korrektem Einsatz hindert und das wird zum Teufelskreis.

- Mit lockerem Schenkelschluss soll man das Pferd umfassen, als ob man auf einem Fass säße.

- Angelegt aber zugleich lockere Beine, kontrahieren gleichzeitig des Reiters Körper und jenen des Pferdes.

- Der Oberschenkel muss so senkrecht wie möglich sein.


Treibende Kraft der Reiterbeine: (komplett Abschrieb aus: Nuno Oliveira, Notizen
zum Unterricht )

Wenn der Reiter sich bemüht, seine Beine zur Verleihung von Schwerkraft bei seinem Pferd einzusetzten, muss er mit sehr entspannten Beinmuskeln einwirken, damit das Pferd Berührung erhält, die, um mehr oder weniger kräftig zu sein, stets locker bleiben müssen. Um so zu berühren, darf das Reiterbein nicht angeklebt sein. Diese Feinheit wird sich für den Reiter bezahlt machen, und die Belohnung wird er in der Hand spüren. Die Einwirkungen müssen je nach Fall mehr oder weniger stark, jedoch nie verspannt sein. Wenn man eine Körperpartie verspannt, neigt der ganze Rest dazu.

Dauernd mit den Beinen einzuwirken, um Schwungkraft zu erhalten, ist schlicht dumm. Das Pferd gewöhnt sich an diese fortwährende Aktion und schläft ein.

Berühren, von der Berührung profitieren, den Moment spüren, wann Berührung erneut nötig ist, sofort berühren, dann damit aufhören. Beim Berühren der Beine ist Sorge zu tragen, dass es von hinten nach vorne und nicht umgekehrt geschieht. Das ist sehr wichtig. Wenn man die Beine von hinten nach vorne wirken lässt, treiben die Gesäßhälften ebenfalls; tut man das Gegenteil, neigen die Gesäßhälften dazu, nach hinten zu rutschen, was der Vorwärtsbewegung entgegenwirkt.

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